Bayern streicht Lehrerstellen

Erstellt von Bayerischer Elternverband e.V. |

Eltern enttäuscht von den Sparplänen der Staatsregierung.

München - Im Schuljahr 2012 sollen an den bayerischen Volksschulen 857 Lehrerstellen wegfallen, im Jahr darauf noch einmal 1134. Das ist dem Etatentwurf des Kultusministeriums zu entnehmen, der heute bekannt wurde und morgen mit dem Haushaltsentwurf in den Landtag eingebracht wird. „Wir sind maßlos enttäuscht von diesen Sparplänen“, sagt Maria Lampl, die Landesvorsitzende des Bayerischen Elternverbands. „Es hieß jahrelang, die Lehrerstellen sollten erhalten bleiben, auch wenn es immer weniger Kinder gibt. Die demografische Rendite sollte im System bleiben. Das ist auch dringend nötig, wenn es endlich neue Formen des Lernens und echte individuelle Förderung geben soll.“

Stattdessen wolle die Staatsregierung bei der Bildung massiv kürzen. Es sei über die heute bekannt gewordenen Sparpläne hinaus mehr als fraglich, ob die Lehrer im Gymnasium, die durch die Umstellung auf das achtjährige Gymnasium frei würden, an den Gymnasien bleiben könnten. Sie würden aber gebraucht, um die übergroßen Klassen zu verkleinern und auch Gymnasiasten individuell zu fördern. Der Kultusminister möge sich ein Beispiel an seiner Kollegin in Baden-Württemberg nehmen, die öffentlich erklärt habe, die demografische Rendite werde im System bleiben.

„Die bayerischen Sparpläne machen einen besseren Unterricht unmöglich und sind darüber hinaus der Todesstoß für die Inklusion“, sagte Lampl. Mit der geplanten Lehrerausstattung sei es ausgeschlossen, die Pläne der bayerischen Staatsregierung zur UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. „Für inklusiven Unterricht brauchen wir deutlich mehr pädagogisches Personal pro Kind, nicht weniger.“ Der BEV könne deshalb die Sparpläne nicht akzeptieren.