Neues Schuljahr jetzt vorbereiten – bessere Bedingungen für Präsenz in der Schule!

Erstellt von Martin Löwe | | Information

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder,
sehr geehrter Herr Kultusminister Professor Dr. Piazolo,

Kinder und Eltern haben in den letzten beiden Schuljahren unverhältnismäßig viele und schwere Opfer gebracht. Sie haben keineswegs nur mit dem Ausfall von Bildung und Sozialkontakten bezahlt, sondern auch mit verlorenen Chancen und psychischen Problemen. Dies darf sich nicht durch weitere Schließung von Schulen fortsetzen. Die Sicherung des Präsenzunterrichts muss oberste Priorität genießen.

Der BEV begrüßt, dass sich die Politik inzwischen im Grundsatz auf dieses Ziel verständigt hat und fordert, es umzusetzen. Dazu ist es notwendig, die Inzidenzzahlen als alleiniges Kriterium für dennoch nötigen Distanz- oder Wechselunterricht zu verlassen. Den Grad der Hospitalisierung mit zu berücksichtigen, ist bereits in der Diskussion, dies begrüßen und fordern wir. Daneben müssen aber auch einbezogen werden:

-    die höhere Sicherheit durch die nun eingeführten PCR-Pooltests

-    die im einzelnen Klassenraum vorhandenen LTA bzw. Luftreinigungsanlagen

 

Dazu erhebt der BEV für das kommende Schuljahr folgende Forderungen:

1.     Der bereits in die Wege geleitete Einsatz von PCR-Pooltestungen an Grund- und Förderschulen wird auf weiterführende Schulen bis zur 6. Klasse ausgeweitet, um insbesondere jüngere Kinder von erhöhter Sicherheit profitieren zu lassen. Denn Schulschließungen und Quarantäne wirken sich umso negativer aus, je jünger die Kinder sind.

2.     Bis zur 6. Jahrgangsstufe wird Distanzunterricht ganz ausgeschlossen, nur in höheren Jahrgangsstufen kann er, je nach Alter der Kinder, in besonderen Ausnahmesituationen und sehr begrenzt angeordnet werden.

3.     Die Quarantäneregeln für Kontaktpersonen werden dergestalt überarbeitet, dass nicht mehr automatisch ganze Klassen geschlossen werden müssen. Neben engmaschigen Überwachungen der (weiter im Unterricht anwesenden) Kontaktpersonen mit PCR-Tests oder Freitestungen nach wenigen Tagen gibt es viele weitere Möglichkeiten, damit Schülerinnen und Schüler nicht unnötig lange dem Unterricht fernbleiben müssen. Geimpfte Kotaktpersonen sollten keiner Quarantäne bedürfen.
Vergleiche hierzu sz.de/1.5361609 und tinyurl.com/y9s3ewff

4.     Gerätschaften zur Luftreinigung kommen in alle Klassenzimmer:

a.  Es werden verbindliche Regeln erlassen, wie sich das Vorhandensein von lüftungstechnischen Anlagen aller Art bzw. Luftreinigungsanlagen auf den Präsenzbetrieb im einzelnen Klassenzimmer auswirkt. Denn ohne die Sicherheit, dass diese Anlagen den Präsenzbetrieb auch bei höheren Infektionszahlen absichern, investieren viele Schulträger nicht in entsprechende Geräte.

b.  Der Freistaat übernimmt die Kosten für Geräte aller Art zur Luftreinigung künftig in voller Höhe. Bildungschancen – hier: die Chance auf Präsenzunterricht – dürfen nicht von der finanziellen Potenz des einzelnen Schulträgers abhängen! So mancher ist auch mit einem Eigenanteil von 50% überfordert.

c.  Beschaffungsregularien, insbesondere zu Ausschreibung, werden vorübergehend ausgesetzt oder stark vereinfacht.

d.  Die sehr kostengünstige Selbstbaulüftungsanlage der Max-Planck-Gesellschaft[i] ist dem Vernehmen nach nur wenigen Schulträgern bekannt oder wird als nicht sicher angesehen. Der Freistaat weist die Schulträger unverzüglich und ausdrücklich auf diese Möglichkeit hin und weist sie als sicher aus.

 

Mit freundlichen Grüßen
Martin Löwe, Landesvorsitzender