BEV fordert: Alle Möglichkeiten für guten Unterricht ausschöpfen

Erstellt von Henrike Paede | | Information

Im Sommer hat die Politik die Notwendigkeit erkannt, auch den Distanzunterricht zu einem schulpflichtigen Format zu machen und hat ihn deshalb in das bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz aufgenommen. Warum man ihn nun, bei der ersten Gelegenheit, nur in den Abschlussklassen und Berufsschulen einsetzt, versteht der Bayerische Elternverband nicht.

"Das gestrige Schreiben des Kultusministeriums an Eltern und Schulen schafft Verwirrung", sagt Martin Löwe, Landesvorsitzender des bayerischen Elternverbands. "Nur mit einiger Mühe kann man herauslesen, dass es für Lehrkräfte außerhalb der Abschlussklassen Pflicht ist, den übrigen Schülerinnen und Schülern Material zum Selbststudium zur Verfügung zu stellen: 'Die übrigen Lehrkräfte werden gebeten...' heißt es im Anschreiben." Erst weiter unten könne man eine gewisse Verbindlichkeit herauslesen. Das werde mit Sicherheit zu Missverständnissen und Auslegungen aller Art führen.

Neben den beiden bereits zu vorgezogenen Ferien erklärten Tagen gehen damit insgesamt fünf Tage verloren, was leistungsstarken Schülerinnen und Schüler zwar sicher nicht schadet - aber was ist mit den anderen? Hier werde eine gute Gelegenheit verschenkt, sich ihrer besonders anzunehmen. Wenn schon kein Distanzunterricht stattfinde, müsste das selbständige Wiederholen und Vertiefen wenigstes verpflichtend sein und kontrolliert werden. Da es sich hier aber weder um Präsenz- noch um Distanzunterricht handelt, ist das für die Schülerinnen und Schüler an diesen Tagen keine Pflicht. Motivierte Schülerinnen und Schüler werden das Angebot annehmen, lustlose nicht. Leider sind oft die lustlosen auch die weniger leistungsstarken. Vor allem für sie wäre es wichtig.

Martin Löwe schließt: "Wir fragen uns ernsthaft, warum man nun dem Distanzunterricht nicht die Chance gibt, die über den Sommer verbesserten Möglichkeiten gewinnbringend anzuwenden!"

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Der Bayerische Elternverband steht allen Eltern in Bayern offen. Er ist gemeinnützig und an keine Konfession, politische Partei oder Schulart gebunden.

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