Bayerischer Elternverband rät: Das Zwischenzeugnis feiern!

Erstellt von Henrike Paede |

Am Freitag gibt es wieder Zwischenzeugnisse. Das sollte man nach Ansicht des Bayerischen Elternverbands (BEV) in jedem Fall feiern, und zwar noch vor dem Blick auf die Noten. „Auch bei 'schlechten' Noten hat jedes Kind etwas hinzugelernt“, sagt Martin Löwe, der Landesvorsitzende des BEV. „Eltern sollten die Aussagekraft von Noten nicht allzu ernst nehmen, denn sie geben nur das wieder, was ein Kind im Vergleich zu den anderen Kindern der Klasse zu einem bestimmten Zeitpunkt gekonnt hat. Wenn es den Rest des Stoffs erst eine Woche später beherrscht hat, schlägt sich das nicht mehr in der Note nieder.“ Auch sollten sich Eltern vor Augen führen, dass sogar die Note Vier noch den Anforderungen entspricht.

Wenn die Noten nicht zur Zufriedenheit der Eltern ausgefallen seien, sollten sie weder strafen noch schimpfen. Das verderbe dem Kind die Freude am Lernen. Ohne Vorwürfe und in Ruhe sollten sie sich zusammen mit Ihrem Kind und eventuell dem Lehrer darüber Gedanken machen, wie es dazu kam und welche Art von Unterstützung dem Kind weiterhelfen könne. Löwe weiter: „Dabei ist wichtig, die Vorschläge des Kindes ernst zu nehmen. Kinder wissen oft am besten, was ihnen helfen kann. So wird auch ihre Fähigkeit gestärkt, Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen!“ Nachhilfe sei nur in besonderen Fällen - etwa zum Nachholen nach einer Krankheit - und zeitlich begrenzt eine sinnvolle Hilfe.

Der Bayerische Elternverband hofft, dass in den ersten und zweiten Klassen von der Möglichkeit des „Lernentwicklungsgesprächs“ anstelle eines Schriftzeugnisses reichlich Gebrauch gemacht wird. Dieses wurde zu Beginn des Schuljahres mit dem „LehrplanPlus“ eingeführt. „Da die Schulen sich selbst zwischen Zeugnis oder Lernentwicklungsgespräch entscheiden können, appellieren wir an die Eltern, sich für letzteres einzusetzen und im Rahmen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft auf eine Beteiligung an dieser Entscheidung zu dringen“, so Löwe. Er begrüße überdies das im neuen Zeugnisformular deutlich größere Textfeld, wo nun der Lernfortschritt differenziert beschrieben werde. „Der Text bietet in jedem Fall mehr Aussagen über den Lern- und Entwicklungsprozess als eine bloße Ziffer.“



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Henrike Paede
Stellvertretende Vorsitzende und Sachgebietsleiterin Förderschule/Inklusion
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