Zentrales Kernabitur ist ungerecht

Erstellt von Bayerischer Elternverband e.V. |

BEV fordert vergleichbare Voraussetzungen für Bildung.

Die Absicht, mit bundesweiten Abiturstandards mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland herzustellen, findet der Bayerische Elternverband richtig. Den Vorschlag des Aktionsrats Bildung für ein zentrales Kernabitur hält er allerdings für ungeeignet. "Es ist nicht gerecht, die Latte für alle Abiturienten gleich hoch zu legen, ohne ihnen dieselben Bedingungen beim Start zu garantieren", sagt Maria Lampl, Landesvorsitzende des BEV. "Wenn die Wirtschaft mit diesem Vorschlag mehr Bildungsqualität erreichen und von besser ausgebildeten Abiturienten profitieren will, muss sie selbst etwas dafür tun und sich an der Bildungsfinanzierung stärker beteiligen." Man müsse bei der Frühförderung ansetzen und Kitas und Grundschulen personell und finanziell deutlich besser ausstatten.

Eine zusätzliche Abiturprüfung in Deutsch, Mathe und Englisch sei eine zusätzliche Belastung für die Schülerinnen und Schüler. Das sei allenfalls auf freiwilliger Basis akzeptabel, und nur ohne Benotung. "Ein Mini-PISA für Abiturienten könnte einen Standard setzen, an dem sich alle Länder orientieren", sagt Lampl. "So lange die Bildungsvoraussetzungen in den Bundesländern völlig unterschiedlich sind, darf das Ergebnis aber auf keinen Fall in die Abiturnote einfließen."