Noten wichtig nehmen, aber nicht ernst

Erstellt von Bayerischer Elternverband e.V. |

Elternverband bezweifelt die Aussagekraft von Noten.

Das Zwischenzeugnis, welches bayerische Kinder am Freitag erhalten, sieht der Bayerische Elternverband (BEV) als Teil eines überholten Lern- und Leistungssystems. "Über Leistung und Begabung eines Kindes sagen Noten wenig", sagt Maria Lampl, die Landesvorsitzende des BEV." Noten zeigen nur, wie ein Kind beim Vergleich mit seinen Klassenkameraden abschneidet. Sie zeigen nicht, was ein Kind kann und erst recht nicht, wie es sich entwickelt hat." Noten seien weder objektiv noch könnten sie den Lernfortschritt belegen. Ein Kind, das statt 30 Fehlern nur noch 15 mache, habe enorm dazugelernt, aber immer noch eine Sechs. "Ein solches Bewertungssystem kann man doch nicht ernst nehmen", sagt Lampl.

Dennoch seien Noten in einem Schulsystem wie dem bayerischen wichtig. "In Bayern entscheiden Noten über die Schullaufbahn", sagt Lampl. Noten spielten die entscheidende Rolle beim Übertritt, für das Sitzenbleiben und für den Wechsel zwischen den Schularten. "Deshalb dürfen Eltern schlechte Noten nicht achselzuckend hinnehmen, sondern müssen alles dafür tun, dass sie besser werden." Das gelinge am besten mit Ermutigung und Zuspruch. Belohnung für gute Noten hält der BEV für unnötig. "Lieber am Zeugnistag ein Festessen veranstalten, egal, wie die Noten aussehen. Immerhin hat dann die ganze Familie die Hälfte des Schuljahres überstanden. Das darf man ruhig gemeinsam feiern."