Offener Brief: Kostenübernahme der Kita-, Hort- und Kindergarten-Beiträge

Erstellt von Rebecca Sürth | | Information

Sehr geehrte Frau Staatsministerin Dr. Trautner,

Bundes- und Landesregierungen fordern Solidarität der Menschen in der Corona-Krise. Opfer müssen gebracht werden und jeder muss zurückstecken.

Dies tun viele Eltern täglich in vielfältiger Weise: Home-Office, Kinderbetreuung, Homeschooling, unbezahlter Urlaub über einen unbestimmten Zeitraum, Abbau von Überstunden, finanzielle Einbußen.

Der derzeitige Höhepunkt für uns ist aber, dass trotz der Schließungen von Kitas, Hort und Kindergärten die Beiträge in voller Höhe von den Eltern zu entrichten sind, obwohl diese deren Arbeit übernehmen!

Welche Familien können das noch stemmen? Zusätzlich müssen die „alternati-ven“ Betreuungsmöglichkeiten auch noch bezahlt werden.

Daher fordern wir
eine komplette Kostenübernahme sämtlicher Kita-, Hort- und Kindergarten-Beiträge, die nicht mit Hartz-IV-Beschlüssen verrechnet werden, rückwirkend zum 1. Januar 2021 und auch für die folgenden Zeiten des Lockdowns, in dem die Kinder nicht die Einrichtungen besuchen können.

Begründung
Die Bundesregierung forcierte Jahrelang die Berufstätigkeit beider Elternteile. Der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen wurde massiv gefördert. Nun jedoch sind die Eltern gerade auf die Zuverlässigkeit dieser Einrichtungen angewiesen. Für nicht wenige Eltern bedeutet die Berufstätigkeit beider Elternteile die Existenz. Von Alleinerziehenden ganz zu schweigen.

Die Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen über einem Zeitraum von mehreren Wochen, in denen Eltern nicht in vollem Umfang ihr Gehalt aufgrund von Kurzarbeit erhalten, unbezahlten Urlaub nehmen müssen oder ähnliches, bringt eine existenzielle Not für alle betroffenen Familien mit sich.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Rebecca Sürth
Sachgebiet Kita des Bayerischen Elternverbands e. V.